Umfrage: Wofür stehen Rastatter auf?
Beeindruckender Einblick in die Vielfalt von Werten
“Aufstehen auf der Rastatter Hockete – Dafür stehe ich auf …” Das wollen wir von Besuchern unseres Werte-Festes in Rastatt wissen.
Anlass ist der Landesparteitag der AfD in unserer Stadt. Parteien und Vereine aus Rastatt wollen ein Zeichen setzten – für Werte, an denen die AfD zu rütteln versucht. So treffen sich am vergangenen Samstag Menschen von jung bis alt im New Britain Park. Markanter Mittelpunkt ist der Unimog der IG Metall Gaggenau, auf dem groß das Wort “Demokratie” prangt, aber wo auch Begriffe wie Toleranz, Respekt, Freiheit und Vielfalt stehen. Und welche Werte nennen die Rastatter?
Toleranz – das ist der meist angeführte Grund bei unserem Werte-Fest. Wir – das Team der Jugendzeitung RAVOLUTION – haben die Besucher des Festes animiert, Kärtchen auszufüllen. Wofür stehen Rastatter auf? Die Auswertung ergibt mehrheitlich: für Toleranz, Demokratie und (Meinungs-) Freiheit. 76 Personen geben uns Rückmeldung. Aber nicht nur einzelne Begriffe, sondern auch Zitate, längere Gedanken und Einblick in ganze Lebensgeschichten.
„Jedes Ding hat seinen Wert, jeder Mensch seine Würde.“ Dieser Satz ist unterschrieben mit Immanuel Kant. Ansonsten ist kein Name angegeben. Kann es tatsächlich sein, dass uns der große Aufklärer auf unserem Fest besucht hat?
Beeindruckt sind wir auch von Ademir (22). Er steht auf „für eine Gesellschaft, in der es scheißegal ist, wer deine Eltern sind und woher sie kommen!“
Matthias meint dazu, dass „jeder nach seiner Façon selig werden darf“.
Dani (17) ist für eine „Ehe für alle“ und Sieghurd O. meint: „Wir haben eine Mitverantwortung für die Ungerechtigkeit auf dieser Welt.“
Auch friedliches Miteinander steht im Vordergrund. Aber auch Inklusion, gegenseitiges Zuhören und Akzeptanz aller Menschen werden genannt. Dazu passt Gündes‘ Meinung: „Unterschiede sollten nicht trennen, sondern bunt zusammenführen!“ Kritisiert wird die „Ellenbogenpolitik“ (Christian, 28), weil sie Menschen trenne.
Ein anderer Aspekt ist die Umweltzerstörung. Martin (51) sagt: „Ich fände es toll, wenn die Menschheit auf Umweltzerstörung reagiert, bevor es zu spät ist.“
So unterschiedlich die Menschen auf der Rastatter Hockete sind, so sehr ähneln sie sich doch in ihrer Wertvorstellung. Wir finden: Ein erfreuliches Zeichen für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft. Wer angesichts der Probleme unserer Welt verzweifelt, für den haben wir noch ein Zitat von Hermann Hesse: „Damit das Mögliche entsteht, muss immer wieder das Unmögliche versucht werden.“ „ Auch das Denken der Menschen“, fügt Jessica (18) hinzu.