Wir atmen ein. Wir atmen aus.
Meine Tipps für ein klimafreundlicheres Leben
Mein geschätzter Kollege und ehemaliger Mitschüler Paul Schneider sagte kürzlich zu mir: „Die größte Waffe eines Konsumenten ist der Verzicht.“ Da gebe ich dir Recht, Paul. Aber auch der Verzicht bleibt nicht ohne Auswirkungen. Was ist mit der Wirtschaft, wie würde es mit ihr weitergehen und mit den Arbeitsplätzen? Was ist mit dem Fortschritt in der Wissenschaft? So wie die Gesellschaft aufgebaut ist, würden nicht alle verzichten. Man müsste den Verzicht aufzwingen. Dann sprechen wir aber nicht mehr von freiem Willen. Was sollen wir also tun? Ganz einfach: Unser Lebensstil von Tag zu Tag ein kleines bisschen verändern, sodass wir dem Klimawandel entgegenwirken und uns für die Zukunft wappnen. Hier ein paar Tipps, für die schrittweise Veränderung:
- Schwingt eure Hüften auf euer Rad. Fahrradfahren ist nicht nur gut für die Gesundheit, sondern das klimafreundlichste Transportmittel überhaupt. Jeder Zweite Deutsche fährt täglich Fahrrad, laut Studie “Fahrradfahren in Deutschland” von www.rosebikes.de Unsere Nachbarn in den Niederlanden sind da schon weiter. Nirgends auf der Welt ist die Radwegnutzung und die Radwegdichte höher als in den Niederlanden. Und dort schwingt JEDER seine Hüfte aufs Rad. Ob Politiker, Bauarbeiter oder Student, alle radeln für eine saubere Luft, und um dem Klimawandel ein kleines bisschen vorzubeugen. Tun wir es ihnen doch nach, aber bitte mit Helm!
- Verringert euren Fleischkonsum. Nicht nur, dass ihr das aus rein gesundheitlichen Gründen tun solltet – wer mag schon in seinen Dreißigern an einem Herzinfarkt sterben oder an Diabetes erkranken? Die „Furzwolken“ der Tiere in den viel zu engen Ställen sind für 18 % des Methanausstoßes verantwortlich. Methan ist mit C02 das Treibhausgas schlechthin. Reicht es nicht schon, dass tagtäglich 7 Mrd. Menschen ihr Gas hinten raus lassen?! Und wenn Fleisch, dann bitte Bio-Fleisch. Oder wie wäre es mit einem Wurm?
- Achtet auf euren Klamottenkauf. Primark und Co mögen sehr preisgünstige Textilien anbieten, aber langlebig sind ihre Waren nun wirklich nicht. Das T-Shirt für 3 € wird zwei Mal getragen und ist nach der ersten Wäsche nicht einmal mehr als Putzlumpen zu gebrauchen. Klar, Vielseitigkeit im Kleiderschrank wünschen sich die meisten, aber können wir das auch mit unserem Gewissen vereinbaren? Abgesehen vom Klimawandel: Was ist mit den Nähern und Näherinnen in Indien oder Bangladesch, die unter unmenschlichen Bedingungen arbeiten? Für die Herstellung eines Shirts aus Bio-Baumwolle spart man fünf Kilogramm C02 (diese Menge CO2 stößt ein Auto auf 30 Kilometern aus). Es kommt also auf die Kombination an.
- Energie sparen ist angesagt. Nicht nur, weil die Geldbörse weniger leidet, sondern weil man tatsächlich etwas verändern kann. Nebenbei erhöht sich vielleicht sogar euer Taschengeldbetrag, denn es ist ganz einfach: duschen statt baden. Würde jeder Europäer nur ein Liter weniger Wasser pro Tag erwärmen, könnte man mit der gesparten Energie an diesem Tag mehr als ein Drittel der Straßenbeleuchtung Europas betreiben. Mit dem passenden Topf auf der Herdplatte oder dem Verzicht auf die Mikrowelle lässt sich einiges sparen. Heizung im Winter? Jeder will es kuschlig und warm haben! Wie wäre es mit einem zusätzlichen warmen Pullover und Omis Socken? Also mehr jahreszeitlich gerechtes Anziehen auch in der Wohnung, in der Schule und im Büro. Damit könnt ihr die Heizung runter drehen, habt wieder Geld gespart und auch noch etwas Gutes fürs Klima getan!
- Und zu guter Letzt: Bekommt euren Plastikkonsum unter Kontrolle! Ich weiß, wir sind ständig und überall davon umgeben. Aber wer sagt, dass wir das wollen? Macht es wie die Hipster mit ihren Jutebeuteln, anstatt mit H&M-, KIK- oder Media-Markt-Plastiktüten (Wenn ihr schon da einkaufen müsst) herum zu laufen. Kauft ganze Früchte und kein kleingehaktes Zeug in Konservendosen. Als Schüler und Student hat man ständig mit Papier zu tun. Egal ob Hausarbeiten oder GFS/ALN-Ausarbeitungen abzugeben. Ständig sind wir am drucken. Wie wäre es mit Recyclingpapier? 70 % Wasser wird eingespart. In ganz Deutschland gibt es mittlerweile Unverpackt-Läden. Wo man mit eigenen Schüsseln und Gläsern einfach alles für den täglichen Bedarf ohne Einwegverpackung einlaufen kann. Muss halt gut geplant sein.
Natürlich gibt es noch viele weitere Tipps. Das Internet ist voll davon. Überall gibt es Ratgeber. Ihr müsst für euch selbst entscheiden, wie wichtig euch eine lebenswerte Umwelt ist. Wir leben alle. Wir atmen ein und wir atmen aus. Wir schlafen, wir essen, wir trinken – wir konsumieren. Wir tragen alle Verantwortung. Seid schlauer als Trump!
Foto: Jens Lingenau