Willst du mit mir gehen?
Beziehungen auf dem Prüfstand: Du und ich. Wir alle.

Ich fühle mich dir ganz nahe. Ok, unsere Beziehung ist ausbaufähig. Aber immerhin ist der Anfang gemacht! Ja, ich will dich nicht verlieren. Ich strenge mich an, mich so interessant wie möglich zu machen. Damit du mir nicht den Laufpass gibst. Vergiss bitte nicht, ich interessiere mich für dich: Was du magst. Und was nicht. Was dich stört. Was du liebst. Verrate mir doch mal, was du über mich denkst. Und weißt du noch, wann du mich zum ersten Mal wahrgenommen hast? Verzeih, wenn ich dich zu schnell duze. Aber ich finde, wir haben eine besondere Beziehung… Bitte klick mich nicht weg!!!!
Unsere Beziehung: Du bist mein Leser, meine Leserin. Oh, das klingt nach Polyamorie. Viele lieben sich, lieben uns. Hoffentlich. „Beziehungen“ – unser letztes Schwerpunktthema 2017, in unserem ersten Erscheinungsjahr. In vielen Schattierungen. Durchaus mit Licht und Schatten. Ohne Beziehungen kommen wir nicht aus. Ohne Liebe anscheinend schon. Beziehungen in viele Richtungen: zu Menschen, Tieren, Sachen, zur Natur … zu dir!
Immer wieder spannend, was unsere jungen RAVOLUTIONÄRE im Alter von 15 bis 19 Jahren über so viele Themen denken – und was sie darüber schreiben. Was fällt uns beim Thema Beziehungen ein? Unser Word-Clouding ist schnell gefunden (siehe Bild): Nur das Wort „Liebe“ fällt lange nicht … Was sagt das über uns aus? Viele unserer Gedanken können Sie hier lesen, pardon: Wir waren ja schon beim „Du“.
Sandra begibt sich auf die Suche nach „der wahren Liebe“. Vivien ist Realistin: „Beziehungsstatus: Es ist kompliziert“. Und Laurin fragt: Ist Schönheit in einer Beziehung wichtig? Paula und ich behandeln #MeToo. Ian-Titus beklagt den „Unerhörten Sexismus in der Partnerschaft“. Max kommentiert – und wir schreiben Briefe an Menschen, die uns bewegen. Vivien an ihre Mutter. Durchaus ein Liebesbrief. Ian-Titus an seinen Vater. Durchaus kein Liebesbrief.
Zwei Beiträge aus unserer aktuellen Ausgabe haben mich persönlich besonders berührt: Zazou, unser jüngstes Redaktionsmitglied mit 15 Jahren, schreibt so reflektiert und klug über ihre Wurzeln – auch in Form eines Briefes an einen imaginären Rassisten. Und Paul zeigt seine Sicht der Dinge durch eine besondere Beziehung. Zu Rastatt, der Stadt, in der er lebt: Kann es Heimatliebe geben? Lokalpatriotismus? Stolz auf einen Ort?
RUF AN! Nein, lies uns, schreib uns. Komm zu uns – und mach mit. Junge Menschen zwischen 15 und 20 Jahren. Einige aus der ersten Stunde betrachten uns aus der Ferne, bereits im Studium oder im Sozialen Jahr. Verbunden in der Idee: sich austauschen, diskutieren und darüber schreiben. Manchmal, liebe Leserin, lieber Leser Ü20, könnt ihr so viel lernen: von jungen Menschen und ihrem Blick aufs Leben!
(Keine Ahnung, ob man das heute noch fragt: „Willst du mit mir gehen?“ Im Angesicht von Internet und Sozialen Medien muss es wohl eher lauten: „Willst du mit mir klicken?“)