Wie auf der Titanic
Heftige Streitereien über den besten Weg zum Klimaschutz
Mittlerweile ist es über ein Jahr her, dass Greta Thunbeg mit ihrem Schulstreik begonnen hat. Sie ist in kurzer Zeit international bekannt geworden. Das Thema Umweltschutz ist aus den Medien nicht mehr wegzudenken. Gleichzeitig begannen die Diskussionen und der Streit um das richtige Verhalten. Ich staune immer wieder über die vielen heftigen Kommentare in den Sozialen Medien. Plötzlich wurden die bislang hoch gelobten Fahrer von E-Autos von den Anhängen der Wasserstoff-Autos kritisiert. Wegen der Umwelt belastenden Herstellung von notwendigen Litium-Batterien. Außerdem würde das deutsche Stromnetz zu sehr belastet. Doch schon im nächsten Artikel kritisierte ein Anhänger von alternativen Kraftstoffen die Ineffizienz und die hohen Kosten der Brennstoffzelle. Nur um selbst sofort zu lesen, dass die besagten Kraftstoffe in umweltschädlichen Monokulturen hergestellt würden. Er solle sich doch lieber ein Elektroauto kaufen.
In einer anderen Diskussion zofften sich Anhänger vom technischen Carbon Capture Verfahren mit Klima-Aktivisten, die mehr Bäume pflanzen wollen. Ein Klima-Aktivist warf einer neu gegründeten Gruppe vor, sein politisches Thema zu klauen. Während die AfD sich darüber aufregt, dass es den Klimawandel doch gar nicht gebe. Von Trump will ich nicht mal schreiben.
Was denn nun? Nur eines ist klar: Wir diskutieren und beschimpfen uns so lange, bis um uns herum alles in Schutt und Asche liegt. Siehe Brasilien. Anstatt zu handeln – und zwar jetzt, dringend und sofort – reden wir uns die Köpfe heiß. Wir streiten endlos über die beste Option zum Klimaschutz. Das hat was von der Titanic: Wir tanzen uns nicht in den Untergang. Wir diskutieren uns in den Abgrund.
Übrigens: Das Foto ist auf der Hornisgrinde im Schwarzwald entstanden. Wo ein umgedrehter entwurzelter Baum Sinnbild für unsere Klimaveränderung ist.