Vorbilder als Patchwork-Teppich
Ein Kommentar zur Suche nach Werten
Leonardo da Vinci, Barack Obama, ein YouTube-Star oder ein berühmter Sänger – bis hin zu den eigenen Eltern und Geschwistern. Comic-Figuren, Schauspieler, Autoren. Freunde und Fremde. Jeder und alles kann als Vorbild dienen, ob dies nun bewusst oder unbewusst geschieht.
Doch was macht ein Vorbild überhaupt aus? ,,Kommt drauf an”, sagt meine kleine Schwester. Und ja – sie hat recht. Es kommt darauf an, für was man sich ein Vorbild sucht, wie man selbst ist und das eigene Selbstbildnis. Vorbilder sind genauso individuell wie die Menschen selbst.
Ein Vorbild muss nicht unbedingt eine gesamte Person sein. Es kann auch eine Eigenschaft sein, welche besonders beeindruckend auf einen selbst wirkt. Überhaupt hört man heutzutage nur noch selten Aussagen wie ,,Ich will genauso wie Person XY sein”. Eher suchen sich vor allem junge Menschen ihre Lieblingseigenschaften heraus, statt sich in persona festzulegen.
Das hat Vorteile, aber auch Nachteile. Zum einem spricht dieses Verhalten natürlich für die Individualität und die Selbstbestimmung eines Individuums. Zum anderen ist es so auch schwieriger, denn man muss aus verschiedenen Eigenschaften einen Patchwork-Teppich schaffen, der in seiner Gesamtheit als Vorbild fungiert. Was das für jeden von uns heißt, ist klar. Wir alle, die tagtäglich mit anderen Menschen interagieren, haben die Verantwortung, dass wir als mögliche Inspiration für unsere Mitmenschen dienen, die auf uns treffen.
Währenddessen müssen wir selbst herausfinden, was wir im Leben erreichen wollen, und welche Werte wir uns setzen – alles nicht so leicht. Vor allem in der vernetzten und lauten Welt von heute. Da Vorbilder als Inspiration, Mutmacher und Orientierung – sozusagen als Leuchtturm – vor allem für junge Menschen dienen. So nehmen sie eine wichtige Rolle für die Gesellschaft ein.