„Themen in ein anderes Licht stellen“
Interview mit Paula Enneker
Wer „Everybody’s darling“ sein möchte, sollte den kritischen Journalismus meiden. Paula ist direkt und unverblümt. Ihr Prinzip: „Fakten sind Fakten, und Schönreden hat noch nie etwas genutzt.“ Mit offenen Augen und Ohren tritt sie der Umwelt entgegen. Dabei findet sie ruhige Zeiten zu Hause genauso schön wie Tage, an denen „ich kaum zum Atmen komme“. Ein Interview mit sich selbst …
Warum machst du bei der Zeitung mit?
Paula Enneker: In meiner Schule wurde das Fach Politik (Gemeinschaftskunde) mit Geschichte zusammengelegt. Eins von beidem kommt immer zu kurz. Da ich mich über Geschichte nach Bedarf im Internet informieren kann, habe ich mir gedacht, es wäre schön, mich mit anderen Menschen in meinem Alter über die aktuellsten Themen und Geschehnisse auszutauschen. Ich hoffe, meinen Horizont und den von Anderen erweitern zu können sowie auf eine gute Gelegenheit, meine Ausdrucksweise zu verbessern.
Wie informierst du dich über News in der Welt und in deinem Umfeld?
Paula Enneker: Über die App der FAZ, die heute-show im ZDF, Radio, und durch Gespräche mit meinen Eltern.
Hat sich durch die Arbeit an unserer Zeitung etwas bei dir geändert? Zum Beispiel in deiner Wahrnehmung?
Paula Enneker: Es gefällt mir, dass ich mich durch die Schreib-Aufträge mit den Themen intensiv auseinandersetzen muss. Im Groben weiß man ja immer Bescheid, aber die einzelnen unbekannten Details können Themen in ein anderes Licht stellen. Je mehr man weiß, desto mehr Fragen muss man stellen, finde ich. Geändert hat sich mein Umgang mit Informationen, ich bin vorsichtiger geworden und hake lieber zweimal nach.
Wie nimmst du die Medien wahr? In Deutschland und der Welt? Auch die Sozialen Medien? Welche Chancen und Risiken siehst du?
Paula Enneker: Im Gegensatz zu früher nutze ich Medien nicht mehr als Entertainment, sondern als Informationsquelle. Ich finde es schwierig, aus den verschiedenen Artikeln zu einem Thema die Wahrheit herauslesen zu können. Insbesondere, wenn das Ereignis erst gerade geschehen ist, da muss man oft leider ein bis zwei Tage warten, bis man an die richtigen Informationen gelangt. In Deutschland ist vor allem die Auswahl an Zeitungen so weit gefächert, dass es schwierig ist, „die eine“ zu finden. Allerdings hat man bei den Sozialen Medien ein ähnliches Problem: Informationen werden viel zu schnell geteilt und dadurch entstehen oft Halb- bzw. Unwahrheiten. Trotzdem geben Facebook, Twitter etc. uns die Chance, Informationen schnell viral zu machen. Da eigentlicher Jeder und Jede ein Smartphone oder ähnliches hat, ist die Welt gut miteinander vernetzt. Andererseits kann man auch teilen, was man möchte, egal ob wahr oder erfunden. Zusammengefasst würde ich die Medien weder in „gut“, noch in „schlecht“ differenzieren, es kommt darauf an, wie man mit ihnen umgeht.