#MeToo – eine Bewegung prangert an
Abhängigkeiten und Machtspiele in beruflichen und privaten Beziehungen
Soziale Medien werden endlich für etwas Sinnvolles genutzt. Der #MeToo ist viral! Hollywood- Schauspielerinnen und Schaupieler wehren sich gegen die sexistischen Sprüche und sexuellen Übergriffe (ja, auch Vergewaltigungen) von Filmproduzenten, in dem sie ihre Geschichten unter dem Hashtag MeToo teilen. Frauen aus der ganzen Welt folgen ihrem Beispiel.
Richtig, finde ich, Frauen dürfen ihre Meinung äußern. Und „Nein!“ sagen.
Richtig, finde ich, die sozialen Medien sollten öfter für ernste Themen benutzt werden.
Falsch, finde ich: warum erst jetzt?
Frauen werden beleidigt, herabgestuft, angegrapscht, verkauft, verschleppt, vergewaltigt, versklavt… Das ist heute so und das war schon immer so. Es fängt damit an, wie Männer mit und über uns reden. Die Wortwahl lässt Frauen naiv, vom Mann abhängig, inkompetent und hilflos erscheinen. Blondinen- und Altherrenwitze sind Paradebeispiele.
Aber wir Frauen machen uns auch selbst klein und brauchen die Masse, um uns zu erheben. Warum steht niemand, der kein Promi ist, einfach auf und widersetzt sich sexuellen Übergriffen und der Objektifizierung von Frauen? Und warum werden nur Filmproduzenten, also Personen wie Harvey Weinstein, an den Pranger gestellt und die anderen Männer nicht? So viele Frauen teilen den #MeToo und jede von ihnen hat ihren eigenen „Weinstein“. Leider ist #MeToo keine Massenbewegung. Aber lasst uns eine starten. Du, ich, unsere Mütter und Töchter. Wir sind so viele Menschen. Wir können uns wehren. Wir können etwas ändern.
Foto: Christian Merkel