“Medien sind Portale zu fernen Orten”
Interview mit Kevin Bernowski
Wir haben über seinen Namen gewitzelt: Kevin. Welche Unverschämtheit von uns! Aber Kevin macht seinem Namen nicht alle Ehre – er ist das Gegenbeispiel: witzig, hintersinnig und konstruktiv. Womit mal wieder klar ist: Fallt bloß auf kein Vorurteil herein! Ein Interview mit sich selbst …
Warum machst du bei der Zeitung mit?
Kevin Bernowski: Weil ich meinen Horizont erweitern und meinen Hang zur Politikverdrossenheit überwinden möchte. Ich strebe an, ein Gefühl dafür zu entwickeln, was in Nachrichten wesentlich ist.
Wie informierst du dich über News in der Welt und in deinem Umfeld?
Kevin Bernowski: Durch das Internetportal der Tagesschau, hier und da auch über TV und die örtliche Zeitung.
Hat sich durch die Arbeit an unserer Zeitung etwas bei dir geändert? Zum Beispiel in deiner Wahrnehmung?
Kevin Bernowski: Die ersten Treffen mit der Redaktion haben mir offenbart, wie facettenreich das Interesse am aktuellen Geschehen aussehen kann. Während einige affin für neueste Forschungsergebnisse sind, reizen besonders die Themen Wirtschaft und Politik andere oder auch Fragen der Gleichberechtigung. So kann im Gespräch die eine oder andere Wissenslücke geschlossen und ein neues Tor der Erkenntnis geöffnet werden.
Wie nimmst du die Medien wahr? In Deutschland und der Welt? Auch die Sozialen Medien? Welche Chancen und Risiken siehst du?
Kevin Bernowski: Ich nehme sie mit meinen Augen wahr. Scherz beiseite, ich sehe Medien als wichtige und mächtige Instrumente für die Lenkung von öffentlicher Meinung. Es ist nicht nur wichtig, wie Informationen dargeboten werden, sondern auch was weggelassen wird. In Deutschland hat man eine Fülle von verschiedenen Quellen, aus denen sich schöpfen lässt, doch man muss aufpassen: Unter dem klaren Wasser kommt auch mal schmutzige Plörre vor, weshalb es umso wichtiger ist, sich mit unterschiedlichen Medien auseinanderzusetzen, um nicht zu „erkranken“. Auf weltweiter Sicht sind Medien Portale zu fernen Orten. Orte, deren Geschehen jedoch auch uns beeinflussen, weshalb man dies nicht außer Acht lassen sollte. Über Soziale Medien lässt sich anonymer und schneller öffentlicher Druck ausüben als je zuvor. Hier potenziert sich durch die hohe Verfügbarkeit die Effektivität und Reichweite der Meinung. Dadurch erscheinen sie mir als noch nützlicheres Werkzeug. Doch ein gutes Werkzeug für einen moralisch verwerflichen Nutzen zu missbrauchen, ist verführerisch. Es sollte eine hohe Priorität eingeräumt werden für die Sicherheit der Informationen und Nutzer und für die Reglementierung von potenziell schadbringender Nutzung.