“Ich will meinen Horizont erweitern”
Interview mit Sarah Fritz
Stille Wasser sind tief. Dieser Satz fällt einem sofort bei Sarah Fritz ein. Aber die Aussage braucht einen Zusatz: … und Wasser kann eine enorme Kraft entwickeln. Sarah, Jahrgang 2001, ist Schülerin an der Handelslehranstalt Gernsbach. Sie nimmt zu jeder Redaktionssitzung den weitesten Weg in Kauf: von Forbach nach Rastatt, rund 30 Kilometer mit dem Zug.
Warum machst du bei der Zeitung mit?
Sarah Fritz: Ich schreibe schon immer gerne. Bei RAVOLUTION bekomme ich Input für neue Textideen. In der Schule bekommt man immer ein Thema und eine Textform vorgeschrieben. Dort wird auch Meinungsaustausch oft vernachlässigt. Hier bekommt man verschiedene Blickwinkel. Ich will meinen Horizont erweitern und neue Erfahrungen sammeln. Bei RAVOLUTION bin ich dafür an der richtigen Adresse.
Wie informierst du dich über News in der Welt und in deinem Umfeld?
Sarah Fritz: Meistens über das Handy, mit der Tagesschau-App, über YouTube-Videos und verschiedene Instagram-Seiten, beispielsweise von Greenpeace oder Satire-Shows. Im Fernsehen schaue ich regelmäßig die Tagesschau, aber auch Satire-Sendungen, wie die Heute-Show und das Neomagazin royal. Im Printbereich hingegen bin ich seltener unterwegs. Hat ein Thema mein Interesse geweckt, recherchiere ich weiter darüber. Das betrifft insbesondere Nachrichten über Umweltschutz und Integration. Diese Themen betrachte ich als zukunftsentscheidend.
Hat sich durch die Arbeit an unserer Zeitung etwas bei dir geändert? Zum Beispiel in deiner Wahrnehmung?
Sarah Fritz: Ja, ich möchte Meinung mit mehr Menschen als meinen Freunden teilen. Ich habe etwas zu sagen und das darf man gerne hören. Durch das wöchentliche Treffen ist es gegen Ende der Woche stressiger für mich. Trotzdem oder genau deswegen habe ich das Gefühl, meine Zeit noch besser zu nutzen. Ich bin mir sicher, mit Ravolution den richtigen Weg eingeschlagen zu haben.
Zu meiner Wahrnehmung ist mir auch etwas aufgefallen. Wenn ich mich informiere, stelle ich mir öfter und länger die Frage „Was halte ich eigentlich davon?“. Ich will einen klaren Standpunkt, den ich bei einer möglichen Diskussion vertreten oder verteidigen kann.
Wie nimmst du die Medien wahr? In Deutschland und der Welt? Auch die Sozialen Medien? Welche Chancen und Risiken siehst du?
Sarah Fritz: Vielfältig. Heute gibt es etliche Wege, sich zu informieren. Umso erschreckender, dass viele in meinem Alter nicht über aktuelle Geschehnisse Bescheid wissen.
Die Globalisierung ist so alltäglich, dass es unverzichtbar geworden ist, nicht über News rund um die Welt informiert zu sein. Wir leben in einer Zeit, in welcher Entscheidungen von Trump, Putin und Co. auch auf unser Leben Einfluss nehmen.
Was ich dabei von den sozialen Medien halte? Die vielen Möglichkeiten des Publizierens geben allen die Chance, ihre Stimme zu erheben. Allerdings können sich so auch Fakenews schneller verbreiten. Die Menschen müssen lernen zu erkennen, welche Berichte seriös, und welche nur aus der schlechten Laune eines mittelmäßig Informierten entstanden sind.