Für uns ist der Klimanotstand eine große Chance!
Was sind die nächsten Schritte? Ideen statt Verbote für mehr Lebensqualität
Ein Klimanotstand führt nur zu Verbesserungen, wenn alle BürgerInnen einbezogen werden. Die Botschaft: Für uns ist der Klimanotstand eine große Chance! Es geht nicht um Verbote, sondern um mehr Lebensqualität! Das Ausrufen des Klimanotstandes durch den Gemeinderat wäre der Anfang. Wichtig für die Akzeptanz in Rastatt wie in jeder Stadt:
- Nachvollziehbare Maßnahmen
- Maßnahmen, an denen sich alle an bestimmten Punkten beteiligen können
- Keine Maßnahmen mit erhobenem Zeigefinger
- Maßnahmen mit Signalwirkung, z.B. für junge Menschen
- Ideenwettbewerbe für alle
- Vom Klimanotstand in Rastatt zur Klimastadt Rastatt.
In vielen Gesprächen stellen wir fest, dass alle Menschen von dem Thema Klimakatastrophe gehört haben. Aber sich viele nicht auskennen und abwinken: Klima klingt zu theoretisch, zu weit weg und zu sehr nach Verboten. Wer will schon etwas an seinem Lebensstil ändern?
Was können/müssen wir tun? Was sind die nächsten Schritte?
1. Gespräche führen: mit Entscheidungsträgern in Politik und Wirtschaft.
2. Ideen und Vorschläge sammeln.
3. Entscheidung im Gemeinderat: Rastatt ruft den Klimanotstand aus.
4. Maßnahmen planen und umsetzen.
5. Weitere MitmacherInnen finden und begeistern.
6. Konsequent dran bleiben, Steps überprüfen.
Unsere RAVOLUTIONÄRIN Jessica Stolzenberger drückt es deutlich aus: “Wir sind die Generation, die ausbaden muss, was jetzt falsch gemacht oder versäumt wird. Wenn wir jetzt nicht handeln, sind viele Prozesse in Natur und Klima unumkehrbar.”
In unserem Viele-Punkte-Plan haben wir aufgelistet, welche Maßnahmen in Rastatt bereits durhgeführt werden, welche Ziele schon erreicht wurden. Darüber hinaus haben wir eine Liste erstellt – natürlich ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Hier einige Beispiele:
- Einsetzen eines Klimarats in Rastatt mit TeilnehmerInnen von Stadtverwaltung, Gemeinderat, Stadtwerken, relevanten Organisationen, von „Fridays for Future“ in Rastatt und von unserer Jugendzeitung RAVOLUTION. Mehrmalige Treffen im Jahr.
- Klima-Konferenz für BürgerInnen. Mit Präsentation der nächsten Schritte, aber auch zum Einbringen und Werben von Ideen für BürgerInnen.
- Anlaufstelle für Beratung. „Haus des Klimaschutzes“. Musterhaus für ökologische Bauweise und Büro der Zukunft. Anlaufstelle für Beratungen rund um das Thema Klimaschutz. Mit Beratung zu bestimmten Themen an bestimmten Tagen von verschiedenen Experten (Profis und Ehrenamtlichen). Unter Anleitung des Klimamanagers. Mit Unterbringung eines „Repair Cafés“. Ideal mit SeniorInnen: Was Großvater und Großmutter noch wussten …
- Überprüfung: Welche Straßen könnten als Tempo-30-Zone und welche als Fahrradstraßen ausgewiesen werden? Rastatt ist bereits führend in der Region bei Elektrotankstellen für E-Autos. Wir plädieren auch für Tankstellen für E-Bikes.
- Senkung der Buspreise im Stadtverkehr – wie z.B. in Radolfzell – auf 1 Euro/Tag für Erwachsene. Für SchülerInnen/Studierende/Azubis 0,5 Euro/Tag.
Langfristiges Ziel: Kostenloser Nahverkehr für Jugendliche und für alle samstags.
https://www.suedkurier.de/region/kreis-konstanz/radolfzell/Seit-die-Fahrt-mit-dem-Stadtbus-in-Radolfzell-nur-noch-einen-Euro-kostet-hat-sich-der-Verkauf-der-Fahrscheine-verdreifacht;art372455,10245973 - Kombitickets bei Kulturveranstaltungen: kostenlose Fahrten mit dem KVV. Wäre ideal beim Straßentheaterfestival tête-á-tête. Der Förderverein könnte Buttons für 1 Euro verkaufen, die als Fahrtickets gelten. Siehe Theater Baden-Baden, Volksschauspiele Ötigheim etc.
https://www.kvv.de/fahrkarten/sonderregelungen/kombiticket/ - Hundekotbeutel aus abbaubarem Material
Die neuen Tüten der Stadt Rastatt sind in einem harten Material verpackt, das nicht abbaubar ist. Paradox: Kompostierbare Sch… wird für die Ewigkeit verpackt.
https://www.rastatt.de/index.php?id=6353&L=0
https://echte-erfahrungen.de/hundekotbeutel-test-vergleich-biologisch-abbaubare-hundetueten/ - Überprüfung Präsente und Werbemittel der Stadt Rastatt auf Umweltverträglichkeit, auch der Verpackung. Beim Besuch der Umweltministerin Svenja Schulze in Rastatt hat BM Raphael Knoth ein Buch über die Rheinauen überreicht. Leider war es unnötig in Zellophan verpackt. Pressesprecherin Heike Dießelberg hat uns auf Anfrage zugesichert, dass man die Verpackung künftig besser prüfen werde.
- Installation „Rastatter Bildungsbande“: Klimawissen von SchülerInnen für SchülerInnen in Kooperation mit Schulen. Junge interessierte Menschen machen sich schlau und geben auf Augenhöhe ihr Wissen und ihre Begeisterung an Gleichaltrige weiter. Zum Beispiel in Abstimmung mit dem Klimamanager und/oder den Stadtwerken. Hier ein Beispiel aus NRW:
https://www.ews-schoenau.de/energiewende-magazin/zum-glueck/energiewissen-von-schuelern-fuer-schueler/ - Feste und Empfänge in Rastatt: Wie nachhaltig ist die Durchführung?
Hier haben wir ganz viele Ansatzpunkte: von der Verpflichtung der Caterer zu veganen und vegetarischen Angeboten ohne Einwegmüll bis hin zur Bewerbung auf sinnigem Material. - Mehrwegtasse für Rastatt. Refill in Geschäften, Cafés, beim Weihnachtsmarkt … Wir machen ein Angebot und sind mit Anbietern im Gespräch.
- Aushänge in Schaufenstern, Schulen, Behörden etc. mit guten Tipps für Verbraucher, SchülerInnen, BürgerInnen…
- Und vieles mehr. Viele Ideen und Vorschläge für alle in Rastatt: für unsere Verwaltung der Stadt Rastatt, BürgerInnen – in allen Altersgruppen, ArbeitnehmerInnen/PendlerInnen, Unternehmen (Produzierendes Gewerbe, Einzelhandel, Gastronomie, Handwerk, Landwirtschaft, Existenzgründung, Neuansiedlung), VerbraucherInnen/Gast in Rastatt, Kitas/Schulen, Alten-/Pflegeheimen, Krankenhaus, unseren Vereinen, HäuslebauerInnen, HobbygärtnerInnen, TouristInnen/TagesbesucherInnen. Haben wir jemanden vergessen?
In unseren Beiträgen in der neuen Ausgabe stecken bereits viele Einzelideen. Manche werden darüber schmunzeln, wie profan das ist, weil sie es vielleicht selbst bereits umsetzen. Andere werden sich lustig machen, was das für ein Pippifax angesichts der Dreckschleudern in anderen Ländern sei. Aber wir sollten endlich aktiv werden, nichts kaputt reden oder in Witzchen zerreißen. Wir freuen uns über jede/n, der/die mitmacht und seinen Teil beiträgt, auch über viele weitere Ideen.
Macht ihr mit? Bitte schickt uns eure Ideen und Vorschläge, auch Fotos, was ihr gut findet und was nicht. Wir wollen eine neue Graswurzelbewegung sein – kreativ, kämpferisch, konsequent. Auch visionär und vor allem: anstiftend. Aus einer kleinen Zelle werden Menschen oder gar große Elefanten. Aus vielen kleinen Einzeltaten wird das große Ganze. Für ein lebenswertes Rastatt. Vom Klimanotstand in Rastatt zur Klimastadt Rastatt.
Bitte schreibt uns:
redaktion@ravolution.de