Eine Beziehung zwischen Leib und Seele
Eintauchen in die Theorien der Philosophie
„Fülle deinen Geist mit positiven Gedanken und dein Leben wird sich verändern“, so heißt es auf einem Bild in meinem Zimmer. Für mich stellt dieser Spruch ein unlösbares Problem dar. Können wir unsere Seele kontrollieren, oder gar die Seele unseren Körper und unser Leben beeinflussen? Müssten demnach Leib und Seele nicht eins sein? Ich begebe mich auf die Suche nach Antworten in der Philosophie…
Vorerst wird in der Philosophie beim Leib-Seelen-Problem in zwei Richtungen unterschieden. Zum einen die dualistische (Leib und Seele sind voneinander getrennt) und zum anderen die monistischen (Leib und Seele sind das Gleiche) Denkansätze. Der Monismus kann wiederum auf drei Wegen gelöst werden. Zum Ersten mit der Annahme, es existiere nur Geistliches, zum Zweiten es existiere nur Materielles und zum Dritten es existiere nichts dergleichen. Eine der bekanntesten monistischen philosophischen Richtungen mit dem Denkansatz, es existiere nur Materie, ist der Materialismus, der seinen Höhepunkt während der Aufklärung hatte.
Die Materialisten vertreten den Standpunkt, alles auf der Welt bestehe aus der gleichen Materie. Nach dem Tod vereinigten sich die Menschen daher wieder mit der Erde. Allgemein seien die Naturwissenschaften und das, was wir mit unseren Sinnen wahrnehmen können (= Sensualismus), das einzig Wahre. Auf Grund dessen sei die Seele ebenfalls etwas Greifbares, da Unfassbares gar nicht existiere. Es wird davon ausgegangen, dass die Seele ein Organ sei, welches wahrscheinlich in der Gegend des Gehirns liege. Folgendes Zitat von Julien Offray de La Mettrie, ein Materialist, verdeutlicht die materialistische Denkweise: „Der Mensch ist eine Maschine. (…) Deshalb sind alle Untersuchungen theoretischer Natur (…) vergeblich gewesen. Also kann man nur praktisch oder durch einen Versuch der Zergliederung der Seele nach Art der Aufklärung über die körperlichen Organe (…) den möglichst höchsten Grad von Wahrscheinlichkeit über diesen Gegenstand erreichen.“ [1]
Er geht davon aus, dass es unmöglich ist, durch Denken Aufschlüsse über die Seele zu erlangen, da der Mensch eine Maschine sei, das heißt nur aus Materie besteht. Daraus folgt, dass man nur durch Sezierung des menschlichen Körpers auf die Seele treffen könne. Allein dadurch, ganz im Sinne der Aufklärung, könne man die Seele finden und erforschen. Diese Theorie klingt in ihrer Folgerung schlüssig. Dennoch hat bisher kein Mensch die Seele als ein Organ oder Greifbares entdecken können. Hätte dies mit unseren heutigen technischen Möglichkeiten und Entwicklungen nicht längst möglich sein müssen?
Für mich enthält der Materialismus schlüssige und nachvollziehbare Gedanken. Der vom Materialismus ausgehende Sensualismus begründet einen Lebensstil, den ich alltäglich begrüße. Dennoch wird das Leib-Seele-Problem für mich mit dem Materialismus nicht gelöst. Ich begebe mich also weiterhin auf die Suche. Die Bandbreiten des Monismus und des Dualismus stehen mir hierbei noch völlig offen. Seien Sie also gespannt auf folgende Ausgaben aus dem Bereich der Philosophie, hier bei RAVOLUTION.
[1] Quelle: Julien Offray de La Metrrie: „L´homme machine“ (1742)