„Aktiv mit der Weltpolitik auseinander setzen“
Interview mit Susanna Meyer
,3. Mai 2017
Susanna Meyer wechselt die Perspektiven: von der Leserin zur Berichterstatterin, zur Beobachtenden, Wertenden und Schreibenden. Sie hofft auf Resonanz ihrer Leserinnen und Leser, will Gespräche führen und zitieren. Ein Interview mit sich selbst …
Warum machst du bei der Zeitung mit?
Susanna Meyer: Journalismus hat mich schon immer interessiert. Vielleicht weil ich gerne lese. Und dann die Möglichkeit zu haben, selber bei einer Zeitung mitzuwirken, hat mich herausgefordert.
Wie informierst du dich über News in der Welt und in deinem Umfeld?
Susanna Meyer: Als erstes durch die Online-Medien. Sie sind nicht nur leicht abzurufen, sondern auch schnell zu handhaben im Sinne der leichten Themen-Filterung. Spezifischer wird es dann auf YouTube. Dort gibt es viele politische YouTuber, die ihre Meinung vertreten. Allerdings muss man aufpassen. Denn viele – wie kann es anders sein in unserer „Postfaktischen Zeit“ – berufen sich nicht auf Fakten oder stellen das Thema nur einseitig dar. Inzwischen ist Youtube eine wichtige Austauschplattform für viele Jugendliche geworden. Aber auch privat diskutiere ich mit Familie und Freunden. Ich finde den direkten Austausch sehr wichtig, so setzt man sich aktiv mit den Themen der Weltpolitik auseinander und das in einem pluralistischen Meinungsbild.
Hat sich durch die Arbeit an unserer Zeitung etwas bei dir geändert? Zum Beispiel in deiner Wahrnehmung?
Susanna Meyer: Ja, auf eine gewisse Art und Weise. Wir stehen zwar noch am Anfang unserer Zeitung, aber ich habe angefangen, die Perspektive zu wechseln. Das heißt davor war ich immer ein Lesender, auch wenn ich gelegentlich etwas verfasste, und jetzt gleite ich in die Sicht eines Redakteurs. Der Unterschied liegt allein darin, dass das eine als Produkt fürs Lesen gedacht ist und das andere nicht.
Wie nimmst du die Medien wahr? In Deutschland und der Welt? Auch die Sozialen Medien? Welche Chancen und Risiken siehst du?
Susanna Meyer: Die Medien in Deutschland sind auf das Inland und die USA fixiert. Im Vergleich werden die Großmächte im Osten meistens nur mit kurzen Berichten erwähnt. Die Tweets von Donald Trump haben größeren Diskussionsbedarf als jeder Bombenanschlag auf Zivilisten unter anderem in Syrien.