Wie Technik unsere Welt verändert
Sind sich die Entscheider in Politik und Wirtschaft ihrer Verantwortung bewusst?

Der Mensch – ein Alleskönner. Heutzutage kann der Mensch seine Umwelt auf nahezu jede erdenkbare Weise beeinflussen und verändern. Allein der Bau eines Dammes verändert das betroffene Ökosystem. Wenn eine Straße durch einen Wald gebaut wird, hat dies natürlich Einfluss auf das Wild, das im Wald lebt. Kohleförderung verändert ganze Landstriche. Der Einsatz von Kohle schädigt die Umwelt. Genau wie die Ölförderung. Alles hängt mit allem zusammen.
Wenn Öltanker havarieren, Plattformen im Meer explodieren oder Pipelines leck schlagen, gefährden sie das Meer, die Tierwelt, das gesamte Ökosystem und somit auch die Lebensgrundlage vieler Menschen.
Oder die Katastrophe von Tschernobyl vor 32 Jahren, die noch immer Auswirkungen auf unseren Lebensraum hat. Da die radioaktive Wolke auch über Deutschland hinweg zog, gilt weiter eine Warnung vor übermäßigem Verzehr von selbstgesammelten Pilzen aus dem Schwarzwald und dem bayerischen Wald. Erst recht aus der Ukraine.
Die Folgen von Energiegewinnung aus radioaktiven Materialien sowie von den Abfällen, welche dabei entstehen, sind Probleme, mit denen sich nicht die verantwortliche Generation auseinanderzusetzen hat, sondern deren Nachkommen. Atomarer Abfall von Kernkraftwerken strahlt unterschiedlich lange. Die Halbwertszeiten variieren zwischen Sekunden und Millisekunden bis hin zu mehreren Milliarden und Quadrillionen Jahren.
Momentan werden solche atomaren Abfälle in sogenannten „Zwischenlagern“ aufbewahrt, die aber keine endgültige Lösung sind. Demnach muss ein geeignetes Zwischenlager folgende Vorraussetzungen erfüllen:
- Die Mindesttiefe für das Lager: 3000 Meter
- In einer unbewohnten Region
- Ohne hohe Erhebungen in der Nähe
- Ohne Verbindungen zu den unteren Gesteinsschichten und dem Wassersystem an der Oberfläche
- Keine komplexen geologischen Strukturen
- Keine Erdbebengefahr
- Gewöhnliches Gestein, was wirtschaftlich unbedeutend ist.
In Deutschland gibt es mehrere solcher Zwischenlager, deren Sicherheit allerdings zweifelhaft ist und auf keinen Fall all diese Voraussetzungen erfüllen. So gab es bereits in den Zwischenlagern Morsleben und Asse II Deckenabstürze, Ablaugungen und Grundwassereinbrüche – Beweise dafür, dass egal wie sicher ein Ort scheinen mag, er niemals die Zeit, die der atomare Abfall brauchen würde, um ungefährlich zu werden, überdauern kann.
Die Atomkraft an sich, mag heutzutage einigermaßen sicher sein, wenn die Kraftwerke stabil und sicher gebaut werden. Der Abfall jedoch ist der schwarze Peter, der von Politikern immer hin und hergeschoben wird, und um den sich niemand verantwortungsvoll kümmern will.
Dabei ist der atomare Abfall nicht nur jetzt schon ein Problem, sondern wird es vor allem für die kommenden Generationen werden. Wenn die Weltbevölkerung weiterhin wächst, wird es nicht möglich sein, wertvollen Lebensraum unbewohnbar zu machen. Neue Kernkraftwerke sollten auch nicht gebaut werden – das Risiko ist zu hoch. Denn wenn alle Sicherheitsvorkehrungen versagen – und das sollte immer erwägt werden, sind die Folgen gravierend. So wie 32 Jahre nach Tschernobyl, wo noch immer Menschen an den Folgen der Katastrophe sterben, und wir auch in Deutschland mit den Auswirkungen leben müssen.
Sind sich die verantwortlichen Politiker, die Wirtschaftsbosse und die Verbraucher dieser Verantwortung für die Gegenwart und die Zukunft wirklich bewusst. Ich habe meine Zweifel.