Ich war dir nicht immer treu
Liebesbrief Nr. 19: Du akzeptierst mich wie ich bin, das tust du mit allen anderen auch
Hey Demokratie!
Ich hab Angst, dich zu verlieren.
Und ich will nicht einfach dabei zuschauen, wie ich Dich verliere, nur weil dein Charakter ein par Vollidioten nicht in den Kram passt. Dafür bist du einfach zu wichtig. Ich war dir nicht immer treu, das muss ich zugeben. Ich habe, wie die meisten wahrscheinlich, mit anderen Systemen und Konstrukten geliebäugelt und mich das ein oder andere mal vielleicht sogar ein bisschen verliebt.
Ich war sauer auf dich, unfair zu dir und denen, die ein Teil von dir sind. Und ich werde es bestimmt nicht zum letzten Mal gewesen sein. Aber das ist Okay für dich. Du akzeptierst mich wie ich bin, das tust du mit allen anderen auch, und das liebe ich an dir.
Deshalb will ich dir nie schaden und von dir lernen, denn du machst meine schwarz-weiß gedachte Welt ein bisschen bunter. Genau an diesem Punkt bekomme ich aber auch Angst. Angst davor, dass du es allen recht machen willst, dass du ein weiteres Mal in deinem unendlichen Gerechtigkeitssinn vergisst, dich selbst zu schützen.
Lass es nicht noch einmal passieren. Vielleicht können wir alle retten, vielleicht sind manche Menschen einfach toxisch und ändern sich nie. Ganz egal, so oder so geht es nicht ohne dich. Nicht jetzt, nicht in Zukunft und dass es in der Vergangenheit nicht ohne dich geklappt hat, müssen wir vielleicht dem ein oder anderen nochmal erläutern.
Das wird schon wieder, liebe Demokratie, du bist nicht alleine.
Dein nachdenklicher und aktiver Bürger