Weltweit werden junge Menschen verhaftet
Mobilisierung von Protesten durch Social Media – Demofreiheit in Deutschland muss geschützt werden
Ganz aktuell, es ist das Jahr 2025, werden weltweit junge Menschen verhaftet, weil sie gegen Zustände in ihren Ländern protestieren. Ihre Waffen: Reden, Plakate, Filme, Lieder. Ihre Verbrechen: Sie weisen auf Missstände hin, kritisieren Politiker an der Macht. Wollen Beschneidung von Freiheitsrechten, Kriege oder auch Klimavergehen nicht schweigend akzeptieren. Wir schauen auf einige von vielen Fällen weltweit.
Diana Loginova, 18, genannt Naoko, verhaftet in St. Petersburg, Russland. Ihr Verbrechen: Sie singt öffentlich kritische Lieder, die vom Putin-Regime verboten sind.
Darya Kozyreva, 19 , verhaftet in St. Petersburg, Russland. Ihr Verbrechen: Anti-Kriegs-Demonstrationen.
Esila Ayik, 23, verhaftet in Istanbul, Türkei. Ihr Verbrechen: Sie hält ein Plakat hoch mit „Diktator Erdogan“.
Enes Hocaogullan, 23, verhaftet am Flughafen in Ankara, Türkei. Sein Verbrechen: Er hatte beim Europarat in Straßburg über Polizeigewalt und Einschränkungen der Meinungsfreiheit in der Türkei gesprochen.
Zhang Yadi, 22, verhaftet in Shangri-La, China. Ihr Verbrechen: Aktivistin für Tibet-Rechte
Alfredo Juárez Zeferino, 25, verhaftet in Washington State, USA. Sein Verbrechen: Gewerkschaftliche Aktivitäten für die Rechte von Farmarbeitern.
Bertin Bandiangou, ca. 24, verhaftet in Lomé, Togo. Sein Verbrechen: Teilnahme an Anti-Regierungsdemonstrationen.
Junge Menschen protestieren weltweit, weil sie mit Zuständen und Entscheidungen von Regierungen nicht einverstanden sind. In Deutschland können Menschen weitgehend ohne Angst und geschützt durch unsere Verfassung auf die Straßen gehen. Doch zum Teil gibt es gewaltsame Gegenproteste durch extreme Gruppen. Der Christopher Street Day (CSD) muss, insbesondere in Ostdeutschland, durch großen Polizeieinsatz abgesichert werden. In vielen Ländern gibt es kein verbrieftes Demorecht – oder manchmal steht es nur auf dem Papier.
Weiter Beispiele: In Marokko wird für Bildung und Gesundheit, gegen Arbeitslosigkeit und Ungerechtigkeit protestiert. Die Folge: Gewalt und Massenfestnahmen. In Indonesien setzt die Polizei Wasser und Tränengas ein. Das Thema: Der Wunsch nach mehr Demokratie. In Serbien fordern Studierende mehr akademische Freiheit. Die UN ruft zur Einstellung von Repressionen gegen Studierende auf.
Jugend-, besonders Studentenproteste gab es natürlich auch schon früher. Das Neue – die Aufrufe erfolgen über Social-Media-Kanäle: über Discord, TikTok, Whatsapp, Instragram… In Marokko nennt sich die Bewegung „GenZ 212“. GenZ sind die zwischen 1995 und 2010 Geborenen. 212 ist Marokkos Ländervorwahl. Schnell entstehen digitale Netzwerke und kreative Kennzeichen, Slogans und Hashtags. Genutzt werden Musik, Kunst und Straßenaktionen als kritische Ausdrucksformen.
Weltweite Besonderheit: Es gibt ein sehr junges Protestpublikum. SchülerInnen werden zur Triebkraft für ausgesprochenen Unwillen. Die Mobilisierung erfolgt schneller, dezentraler, thematisch abgestimmter und zum Teil global. Fridays for Future ist eine Bewegung um den ganzen Globus. An Aktionstagen zeigen Jugendliche rund um den Globus ihren Protest.





